ca. 1100 v. Chr. |
Das älteste uns bekannte Rechengerät war der "Abakus" (ca. 1100v. Chr. in China). Sein System beruhte auf der unterschiedlichen Anordnung von beweglichen Kugeln auf mehreren Stabreihen, die in einem Rahmen angeordnet waren. Der Abakus ist vergleichbar mit der "Rechenmaschine" unserer ABC-Schützen und war in fast allen Kulturkreisen bekannt. |
1623 |
Wilhelm Schickard (1592-1635), Tübinger Professor für Mathematik, Astronomie und biblische Sprachen, entwickelte an der dortigen Universität eine Rechenmaschine, die aus einem Zahnradgetriebe bestand und alle vier Grundrechenarten beherrschte. |
1642 |
Blaise Pascal (1623-1662), französischer Mathematiker und Philosoph, stellt eine Rechenmaschine vor, die auf Basis der Addition die vier Grundrechenarten durchführte. Das Prinzip dieser Rechenmaschine war vergleichbar mit der von Schickard. |
1672 |
Dr. jur. Wilhelm Freiherr von Leibniz (1646-1716) konstruiert eine Rechenmaschine, die wie ihre Vorgänger Probleme mit den erforderlichen engen Fertigungstoleranzen hat. Aus dieser Erkenntnis heraus entwickelte er das Dualsystem, das für den Einsatz auf Rechenmaschinen geeigneter ist als das Dezimalsystem. Leibniz' Erfindung bildet noch heute die Basis modernster Datenverarbeitung. Die Idee des Dualsystems wurde später (um 1850) von George Bool aufgenommen und weiterentwickelt. |
um 1728 |
Der franz sische Mechaniker Falcon entwickelt um 1728 die ersten maschinell lesbaren Informationsträger für Webstühle. Diese Speicher bestanden aus Holzplättchen, in denen der Code für ein bestimmtes Webmuster in einer vorgegebenen mechanischen Lochkombination angebracht war. Diese Karten wurden als Lochkartenkette über einen mechanischen Ablesemechanismus des Webstuhls geführt und stellten die senkrechten Schnüre und Litzen ein, wodurch die Kettfäden je nach der Lochkombination gehoben oder gesenkt wurden. |
1805 |
Joseph-Marie Jacquard erziehlt durch auswechseln der Lochkartenketten verschiedene Webmuster und entwickelt diese Technologie zu einer ausgereiften Technik. |
1833 |
Der englische Mathematiker Charles Babbage entwickelt die erste Maschine, die schon damals die Grundfunktionen "Eingabe, Verarbeitung der Daten und Ausgabe" unserer heutigen Computer enthält. |
1890 |
Hermann Hollerith benutzt erstmals die Lochkarte um statistische Angaben zur Person bei der Auswertung zur 11. amerikanischen Volkszählung im Jahre 1890 in einer elektromechanischen Lochkartenapparatur auswerten lassen. Dabei wurden alle Vorfälle zur statistischen Auswertung mit einem schreibmaschinenähnlichen Stanzer durch einen bestimmten Code ("Hollerith-Code") in Karten gelocht und anschließend ausgewertet. Aus der dadurch von Hollerith gegründeten Firma, die Tabulating Machine Company wuchs später die International Business Machine Company (besser bekannt als IBM). Wenige Jahre später begann das Zeitalter der EDV. |
1941 |
Konrad Zuse (geb. 1910 in Berlin) entwickelt den ersten funktonsfähigen programmgesteuerten Rechenautomaten, genannt Z3. Der riesige Apparat bestand aus 600 Relais für ein Rechenwerk und 2000 Relais für das Speicherwerk. Rechner auf der Basis von elektromechanischen Relais werden als Computer der 0.Generation bezeichnet. Rechengeschwindigkeit: 100 Millisekunden (1 mal 10^-1 Sek) = 10 Operationen pro Sekunde |
1944 |
Howard H. Aiken stellt an der Harvard Universität in den USA seine Rechenmaschine fertig, die beträchtlich größer als die von Zuse war. Die Maschine hatte sehr gewichtige Ausmaße: sie war 15m lang, etwa 2m hoch, bestand aus 750.000 Einzelteilen, wie unter anderem 3000 Kugellagern und hatte 80km Leitungsdrähte. Eine Rechenmaschine mit vergleichbaren Fähigkeiten wird heutzutage auf einem integrierten Halbleiterbaustein mit einer Fläche von 4 x 4 mm untergebracht. Die Rechenmaschine, die "Mark I" genannt wurde, wurde von einem Programm auf Papierlochstreifen gesteuert, das dual codiert und auf einem 24 spurigen Lochstreifen gespeichert war. |
1946 |
An der Universität
Pennsylvania wird von J. P. Eckert und J. W. Mauchly der erste funktionsfähige
Röhrenrechner ENIAC entwickelt. Die Dateneingabe erfolgte &uum;ber
Lochkarten oder dekadische Drehschalter, das Programmieren über
verdrahtete Schalttafeln, die bei jedem Programmwechsel von neuem gesteckt
werden mussten. ENIAC war jedoch rund 2.000 mal schneller als Mark I. Rechengeschwindigkeit: 1 Millisekunde (1 mal 10^-3 Sek) = 1000 Operationen pro Sekunde
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1954 |
Die erste problemorientierte Programmiersprache FORTRAN wurde entwickelt. |
1955 |
Die Bell Telephone
Laboratories entwickelten den ersten Transistorrechner der Welt, der den
Namen TRADIC erhält. Durch Transistoren wurden die Rechner schneller,
billiger und kleiner im Vergleich zu den Elektronenröhrenrechnern. Rechengeschwindigkeit: 100 Mikrosekunden (1 mal 10^-4 Sek) = 10.000 Operationen pro Sekunde |
1958/1959 |
Jack S. Kilby entdeckt die Silizium-Planartechnik. |
1964/1965 |
Durch die Erfinung des Chips wurde die 3. Comp.-Generation geboren. ein Chip besteht aus einer sehr kleinen Silizium-Platte, auf der eine große Menge von Transistoren, Dioden, Widerständen usw. aufgebaut sind. Ein Computer aus dieser Generation war z.B. das IBM-Computersystem 360. Rechengeschwindigkeit: 1 Mikrosekunde (1 mal 10^-6 Sek) = 1.000.000 Operationen pro Sekunde |
ab 1971 |
Der erste Mikroprozessor 4004 (ein 4-Bit-Mikroprozessor) wird von Intel entwickelt. Hunderte von integrierten Schaltkreisen (ICs) konnten nun auf einem Chip untergebracht werden. Neben den Chips für Prozessoren wurden auch Chips für Speicher entwickelt. 1975 erscheint der erste 8-Bit Mikroprozessor 8080 von Intel und Digital Research entwickelt für diesen Prozessor das Betriebssystem CP/M. Diese Computer mit hochintegrierten Schaltkreisen (Mikrochips) werden als Computer der 4. Generation bezeichnet. Rechengeschwindigkeit: 100 Nanosekunden (1 mal 10^-7 Sek) = 10.000.000 Operationen pro Sekunde |
1976 |
Apple
stellt den ersten Personal Computer vor. |
1978 |
Der 8086-Prozessor, ein 16-Bit-Prozessor von Intel, erscheint auf dem Markt. |
1981 |
Der IBM-PC wird zusammen mit dem neuen Betriebssystem MS-DOS vorgestellt. 1982 erreichen die ersten IBM-PC-kompatiblen Geräte den deutschen Markt. Ständige Miniaturisierung führt zu höchstintegrierten Schaltkreisen. |
1984 |
IBM setzt einen neuen Standard mit dem AT ("Advanced Technology"), der mit dem Intel 80286-Prozessor ausgestattet ist. |
1986 |
Die 32-Bit-Mikroprozessoren, der 80386 von Intel, wird in Personal-Computern eingesetzt. Dieser Prozessor bietet bereits Multitasking, das von MS-DOS jedoch nicht genutzt wurde(/wird). |
1989 |
Die ersten PCs mit dem neuen 80486 Prozessor der Firma Intel werden vorgestellt. Allein auf der Grundlage der heutigen Betriebssysteme, die diesen Prozessor nur in seiner Geschwindigkeit nutzen können, ergibt sich eine Verdopplung bis Verdreifachung der Arbeitsgeschwindigkeit gegenüber dem 80386-Prozessor. |
ab 1993 |
Pentium-Rechner (Intel). Erst in 5 V, später in 3,3V-Technologie gefertigt, letzte Versionen in 2,9 V Technik, Stromverbrauch damit von anfänglich ca. 40W auf unter 5W gesenkt. Taktfrequenzen von 60-233MHz, gegenüber dem 486DX nochmals stark verbesserte Numeric Processing Unit (NPU/FPU). Erste Ansätze zur Parallelverarbeitung in PC-Prozessoren. Gefertigt in 0,8µm-CMOS-Technologie, ca. 1 Million Transistoren, Chipgröße etwa 15*15mm, d.h. "Ende der Fahnenstange" in dieser Bauweise. Zuletzt durch Einbau von 52 neuen (Floatingpoint-) Befehlen zum MMX (MultiMediaeXtension) aufgebaut, damit erste CPU, die über Assemblerbefehle zum Packen und Entpacken von Gleitkommzahlen verfügt. |
1996 |
Pentium PRO: Nachfolger des "normalen" Pentium, vereinigt den sonst externen Level-2-Cache (256, bzw. 512kb) und eine nochmals verbesserte CPU in einem Chip, aufgebaut in 3,3V-Technologie, 0,6µm-CMOS, Chipgröße etwa 25*15mm, zwei Chips in einem Gehäuse, CPU und Cache. Takfrequenzen 166-200 MHz, Parallelverarbeitung weiter verbessert, der PPRO verfügt z.b. über einen zweiten Stack-Pointer und Algorithmen zur Koppelung mehrerer Prozessoren. Entwicklung begann direkt nach dem Pentium, die ersten CPUs wurden im Herbst 95 ausgeliefert, damals noch für rund 8000.- Dollar. Interessantes Projekt in diesem Zusammenhang das Projekt "One Gigaflop", das ca. 7000 PPRO-CPUs koppeln will, um damit eine Rechenleistung von einer Milliarde Floatingpoint-Operationen/sec zu erreichen. Aufgrund des hohen Auschusses bei der Herstellung (die Chips sind zu groß) wird dieser Weg nicht weiterverfolgt. Der PPRO wird sein Dasein als typische Server-CPU fristen (allerdings dann zu viert), da er durch den eingebauten Cache einen Speicherdurchsatz wie sonst keine andere CPU erreicht und damit ideal für Netzwerke ist. |
1997 |
Pentium II: Nachfolger des Pentium PRO, allerdings wurde der Level-2-Cache wieder auf das Mainboard ausgelagert. Ansonsten entspricht der P II weitgehend einem PPRO, nur mit MMX-Technologie. Dies zeigt sich auch in den ersten Benchmark-tests, der P II 266 ist ca. 20% schneller als ein PPRO 200. Um noch schneller zu werden, sind bis Herbst 97 die ersten 300 MHz, bis Frühjahr 98 die ersten 466 MHz-Versionen angekündigt. Da sie ebenfalls koppelbar sind (im Gegensatz zu allen Konkurrenz-Produkten von AMD (K6-200) oder Cyrix (M2)) sind damit PC in der Leistungklasse einer kleinen Workstation denkbar, das richtige Betriebssystem vorausgesetzt :-) |